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Fokus in der Elternarbeit- Artikel aus dem Netzwerk

 

Etwas, was ich Euch verschwiegen habe ist, dass meine KollegInnen und ich, einen Artikel für den Rundbrief Nr. 15 (Netzwerk Niedersachsen)

Geschrieben habe. Diese wurde noch im Dezember veröffentlicht. Anbei unser Artikel:

 

 

 

Focus in der Elternarbeit

 

Worauf richte ich in der Elternarbeit meinen Fokus und was hat das mit meiner Gesundheit zu tun?

Inspiriert von Vera F. Birkenbihl, beginnen wir diesen Artikel mit folgender Aufgabe, nämlich den nächsten Satz spontan zu vervollständigen, es zählt ausschließlich der erste Gedanke: „Elternarbeit ist ...“

Unsere Antwort zeigt unseren aktuellen Fokus und somit unsere Aufmerksamkeit und wohin wir diese Aufmerksamkeit lenken, dorthin folgt unsere Energie. Durch diese Aufgabe kann ich mir meine Haltung, meinen Blickwinkel bewusstmachen und daran gemessen, kann ich mich entscheiden, ob ich diesen inneren Zustand beibehalten möchte oder nicht.

Wir pädagogischen Fachkräfte verfügen über umfassendes Wissen zum Bereich Elternarbeit. Darüber hinaus haben wir die Kompetenz zu reflektieren, ob wir unseren Fokus eher auf „Probleme oder Ziele“ lenken.

Es gilt als belegt, dass sich ein Fokus auf„Probleme“ kräftezehrend auswirkt – und somit ebenfalls an der Gesundheit zerrt. Hingegen setzt ein Fokus auf „Ziele“ Kräfte frei, wir bleiben im Handeln, in der Selbstwirksamkeit – und das dient im positiven Sinne unserer Gesundheit.

„Ich verstehe mich als Lernender und Erkundender (im Gegensatz zum Wissen-den). Und genau dieser Satz (mit diesem Bild Abb.1) hat für uns in der pädagogischen Elternarbeit den Weg ermöglicht„weg vom Problemfokus – hin zur Zielformulierung“. Das ist für uns gleichzeitig kräfteschonend und gesundheitsfördernd.

Ein aktuelles Beispiel aus unserer eigenen Praxis: Bei der Aufgabe den Satz „Elternarbeit ist ...“ zu beenden, äußerten die Kolleg*innen sich von interessant über wichtig, bis hin zu anstrengend oder belastend. Danach beantworteten die Kol- leg*innen die Frage, ob sie mit ihrem ent- sprechenden Fokus zufrieden seien. Sämtliche Kolleg*innen mit einer eher ne- gativ empfundenen Antwort wünschten sich eine Veränderung hin zu einer positiv besetzten Aussage.

Wir haben anhand von Fallarbeit erweiterte Handlungsstrategien gemeinsam im Team entwickelt und alle bisher problembehafteten Satzendungen wurden von den einzelnen Fachkräften in zielführende um- gewandelt. Die erneute Frage nach der eigenen Zufriedenheit mit der Antwort wurde einheitlich mit „Ja“ beantwortet. Somit verspürte jede*r eine innere Haltung „weg vom Problemzustand – hin zur eigenen Handlungskompetenz. Um diesen neuen Zustand weiterhin zu festigen, wünschten die Kolleg*innen weitere Fallbearbeitungen.

...Und gleich gestern ergab sich eine neue Situation. Es ging um einen dringen- den Termin und eine Vertretungsregelung in den Gruppen. Zunächst waren zwei Kolleginnen dabei aufzuzählen, was nicht gehen würde. Mit dem Blick auf die innere Haltung „weg vom Problemzustand – hin zur eigenen Handlungskompetenz“ haben die Kolleg*innen dann geschaut, wann es funktionieren kann, dass jemand einmal eine Stunde für sich in der Gruppe ist.

Der Blick „Weg von... – hin zu ...“ funktionierte sofort und die Kolleg*innen haben sich eine Springkraft für je eine Stunde aufgeteilt (dann waren alle Gruppen erfreulicherweise wieder komplett besetzt). Heraus kam, in Zukunft bestimmte Zeiten für Termine auszuklammern und lieber andere zu wählen.... (wieder ein „Weg von... – hin zu...“). Diese Fokusänderung funktioniert.

Fazit

Im sozialpädagogischen Alltag ist Kommunikation eine entscheidende und wich- tige Säule. In unseren Einrichtungen treffen wir ununterbrochen auf eine Vielzahl von Ideen, Bedürfnissen, Wertvorstellungen, Sprachen, Glaubenssätzen. Denn jede Person bringt sich mit Haut und Haaren“ in die Kita ein. Und jede*r kennt Situationen in denen Kommunikation als herausfordernd empfunden wurde.

 

Bärbel Peper, Margarita Feller, Sandra Warsewicz